Die Pädagogische Sektion am Goetheanum hat ein länderübergreifendes Forschungsprojekt zum Thema «Pädagogik und Resilienz» gestartet, welches von 2022 bis 2023 laufen wird. Wir laden Schülerinnen und Schüler herzlich dazu ein, an diesem Projekt teilzunehmen.
Eine zentrale Frage des Forschungsprojekts ist, wie Waldorfschulen (in einigen Ländern Rudolf-Steiner-Schulen genannt) zur Förderung der Resilienz ihrer Schüler und Schülerinnen beitragen können. Denn eine Gesellschaft, die sich fortlaufend verändert, bringt immer auch grosse Herausforderungen mit sich. Ob global oder länderspezifisch – diese Veränderungen, deren Folgen heute zwar noch nicht absehbar, aber doch zu erahnen sind, haben langfristige Auswirkungen auf das Leben der Menschen.
Daher stellt sich für uns einerseits die Frage, wie man junge Menschen auf Herausforderungen der Zukunft vorbereiten kann. Andererseits wollen wir auch wissen, welche Bedürfnisse sowie Kompetenzen bei den Lehrkräften berücksichtigt und weiterentwickelt werden müssen. Unsere Forschung konzentriert sich auf den Kontext des pädagogischen Geschehens – ausgehend von der Aussage Rudolf Steiners, dass «die gesamte Lehr- und Erziehungsmethode selbst darauf ausgerichtet ist, heilend auf das Kind einzuwirken.»
Los geht's mit den über 16-Jährigen
Noch in diesem Jahr werden wir beginnen, eine Reihe von Interviews und Gesprächen zu führen, welche die Grundlage für die wichtigsten Schritte des Projekts bilden. In verschiedenen Phasen des Projekts können Sie eingeladen werden, an dieser Forschung teilzunehmen, entweder als aktuelle oder ehemalige Schülerin, deren Stimme wir gerne hören möchten, oder als Lehrer, von dem wir gerne direkte Erfahrungen und praktische Anregungen erhalten möchten, wie die Erziehung und Pädagogik eine resiliente Lebenseinstellung fördern können.
Zunächst aber möchten wir ehemalige oder derzeitige Schüler und Schülerinnen der oberen Klassenstufen ab 16 Jahren von Waldorf-/ Rudolf-Steiner-Schulen befragen. Wir wollen auf ihre Stimme hören, um die Attribute und Elemente zu finden, die dazu beitragen, «resilient» zu sein.
Wir sind auf Eure Teilnahme angewiesen und hoffen, dass unsere Arbeit Euch und der Waldorf-/ Steinerschulbewegung dienen wird.
Ioana Viscrianu
Ioana Viscrianu arbeitet seit 2015 an der Jugendsektion des Goetheanum. Sie war an den folgenden Forschungsprojekten beteiligt: «(Re)Search: on the reality of young people» und «The social therapeutic community: enabling conditions and future viability». Seit 2022 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Pädagogischen Sektion zum Thema «Pädagogik und Resilienz». Sie hat einen M.Sc. in Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie abgeschlossen und war mehrere Jahre lang im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe tätig.