Die Anforderungen an die Schule in der Zeit der digitalen Transformation verändern sich erheblich. Was heisst das für Lehrerinnen und Lehrer? Die Pädagogische Sektion untersucht in einem ihrer Forschungsprojekte, welches Wissen und Können Lehrende zur Gestaltung der digitalen Transformation in Schule und Unterricht brauchen. Ein Beitrag von Robin Schmidt.
Durch die fundamentalen gesellschaftlichen Veränderungen der digitalen Transformation sind Lehrerinnen und Lehrer heute enormen Erwartungen und Anforderungen ausgesetzt. Mit der flächendeckenden Verbreitung des Mobiltelefons in allen Altersklassen und Bereichen des Lebens sowie der fortgeschrittenen globalen Vernetzung und der Abhängigkeit von digitalen Infrastrukturen in fast allen Arbeitsgebieten hat sich die Gesellschaft grundlegend gewandelt.
Erziehungskunst – in verändertem Umfeld
Die Veränderung unserer Gesellschaft spiegelt sich heute auch in allen Unterrichtsfächern der Schule. Lehrerinnen und Lehrer stehen jeden Tag – sowohl von den praktischen Details der Unterrichtsorganisation bis hin zu den grossen Fragen der Ausrichtung von Schule und Pädagogik überhaupt – vor der Herausforderung, diesen erweiterten Auftrag von Schule («Schule in einer digitalen Welt») mitzugestalten.
Es werden nicht nur die Kompetenzen der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) wichtiger, sondern auch viele nicht-digitale Kompetenzen wie Kunst und Kreativität, Dialogfähigkeit, eigenständiges Denken oder Zusammenarbeit. Die Bedeutung der Sinne und der leiblichen Präsenz rücken auf neue Weise in die Aufmerksamkeit – all das wird neu und auf veränderte Weise zum pädagogischen Auftrag.
Nach den intensiven Veränderungen, welche die Pandemie für das Thema der digitalen Medien im Schulalltag gebracht hat, waren insbesondere die Themen rund um die Verfügbarkeit von KI-Anwendungen zentral.
Seit Ende 2022 greifen diese nicht nur via Chat-GPT rasch und massiv in den Schulalltag ein. Sie machen auch ein unmittelbares Handeln im Umgang mit Hefteinträgen, Aufsätzen, Referaten, Prüfungen oder längeren Projektarbeiten erforderlich.
Verschiedene Herangehensweisen
2023 wurde im Rahmen des Projekts bei der World Teachers’ Conference am Goetheanum neben Beiträgen für Zeitschriften, Vorträge und Seminare in Schulen, auch ein Treffpunkt von Lehrenden aus allen Kontinenten geschaffen, die an diesen Fragen arbeiten. (Mehr dazu hier) In Zusammenarbeit mit dem Verband der Schweizer Steinerschulen wurde zudem ein Projekt angestossen, das Unterrichtsmaterialien für Lehrerende bereitstellt.
Im Oktober 2024 wird ein internationales Kolloquium am Goetheanum stattfinden, an dem Fragen der Erziehungskunst im Verhältnis zu den Herausforderungen der Digitalität im Mittelpunkt stehen.
Unser Forschungsprojekt will all die aufkommenden Fragen bearbeiten. Es will aufzeigen, wie ein intuitives und eigenverantwortliches Handeln von Lehrpersonen entstehen und gefördert werden kann.
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Die Pädagogische Sektion am Goetheanum