Bericht aus Peking, China

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von Kathy Hu, Nanshan Waldorf School Beijing, China

Die Situation in China verbessert sich weiter. Wir haben vor 4 Wochen mit der digitalen Schule begonnen und viel dabei gelernt.

Schon vor dem ursprünglichen Datum der Wiederaufnahme der Schule haben wir begonnen zu diskutieren, da wir damit rechneten, dass sich der Beginn verzögern könnte. Und so kam es auch. Im Wesentlichen nutzen wir Zoom-Meeting, um mit unseren Kollegen in Kontakt zu treten, online zu diskutieren und für Meetings. Das sind die wichtigsten Werkzeuge, die wir haben, um auch mit Eltern und älteren Kindern in Kontakt zu bleiben. Aber wir nutzen auch die WeChat-Gruppe und andere Software, um Erfahrungen auszutauschen und Informationen zu verschicken.

Wir starteten die digitale Schule zunächst mit der High School, da wir ursprünglich geplant hatten, die High School eine Woche vor der Grundschule zu beginnen. Unsere Kollegen an der High School haben sehr hart daran gearbeitet, einen Stundenplan zu erstellen.

Das erste Prinzip war, dass wir zunächst nicht mit dem Hauptunterricht beginnen würden, da wir denken, dass der Hauptunterricht viel Interaktion und persönliche Begegnung und Atmosphäre erfordert. Aber zu diesem Zeitpunkt hatten wir keine Ahnung, wie das funktionieren würde.

Zum zweiten wollten wir keinen vollen Stundenplan haben, um die Schüler nicht so lange online zu beschäftigen. Wir wollten ihnen lieber Zeit für eigene Pläne lassen. Wir versuchen, den Stundenplan so zu gestalten, um einen gesunden Tagesrhythmus einzuhalten. Daher haben wir zwei Zeiten für sportliche Übungen, die von den Sportlehrern online durchgeführt werden eingeplant, eine gleich zu Beginn des Tages und eine am Nachmittag. Ab 9.00 Uhr morgens haben wir Schulstoff, wie z.B. chinesische Literatur, Mathematik, Physik und Englisch und dergleichen eingeplant. Wir möchten diese Zeit nutzen, um die Grundkenntnisse und -fähigkeiten der Kinder zu verbessern und zu üben. Einmal in der Woche treffen wir uns mit den Kindern, um Dinge zu besprechen, die sie bewegen, und um Klassenangelegenheiten in der Klasssenlehrerstunde zu besprechen. Darüber hinaus nutzen wir die Coronavirus Veranstaltung um eine breite Diskussion führen und verschiedene Personen aus verschiedenen Bereichen einzuladen, in der Absicht, dass sie in den Gesprächen verschiedene Perspektiven aufzeigen können.

Bisher ist alles gut gelaufen. Natürlich kann man das virtuelle Klassenzimmer mit dem realen Klassenzimmer nicht vergleichen. Wir stellen auch fest, dass die Kinder eine kürzere Konzentrationsspanne haben. Und es kommt sehr auf die Selbstdisziplin des einzelnen Kindes an. Aber wir können dies als eine Chance betrachten, besonders ältere Kinder dazu zu bringen, für ihr eigenes Lernen Verantwortung zu übernehmen. 

Im Kindergarten haben unsere Lehrerinnen und Lehrer auch Zoom-Meetings mit den Eltern und schicken ihnen aufgenommene Reime, Fingerreime, Lieder und Spiele für das jeweilige Alter. Die Eltern können die Lehrerinnen und Lehrer jederzeit um Hilfe bitten und sie teilen sich auch gegenseitig mit, was sie zu Hause machen. 

Grüße an alle und alles Gute!

Kathy

Übersetzung: Gerd Stemann