Auch wenn eine freudige Weltzugewandheit bei vielen jungen Menschen nicht mehr zu sehen ist. Die Sehnsucht nach Weltbejahung, die bleibt. Kann Pädagogik diese Sehnsucht fördern? An der Religionslehrertagung, die vom 24. Mai bis zum 26. Mai 2024 am Goetheanum stattfindet, wollen wir uns über diese und andere Fragen austauschen.
Unsere Zeit bringt es mit sich, dass eine freudige Weltzugewandheit vielen jungen Menschen nicht mehr möglich ist. An ihre Stelle treten Zukunftsängste, ein negatives Menschenbild, Zweifel am Sinn des Lebens und daraus hervorgehend auch Krankheitssymptome jeglicher Art. Die Sehnsucht nach Weltbejahung – als Vorbedingung aufkeimenden Tatwillens – liegt allerdings am Seelengrunde jedes Heranwachsenden und daran kann und muss Pädagogik anknüpfen.
Die Menschenkunde Rudolf Steiners ist bei der Suche nach Weltbejahung von unschätzbarem Wert. Denn durch das tiefe Verständnis der Kindesentwicklung bis ins späte Jugendalter im Hinblick auf den ganzen Menschen ist ein pädagogisches Handeln möglich, das dem Selbst- und Weltvertrauen den Weg ebnet.
Die drei Grundkräfte der Menschenseele in ihrem wahren Weltverhältnis und ihrer Verbindung zur geistigen Welt formulierte Rudolf Steiner anlässlich der Weihnachtstagung 1923 in dem Grundsteinspruch der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Diese Worte können die Menschenkunde im Hinblick auf die Dreigliederung des denkenden, fühlenden und wollenden Menschen in umfassender Weise beleuchten und vertiefen. So wollen wir in dieser Tagung die vier Strophen des Grundsteinspruches mit unseren pädagogischen Fragestellungen die drei Jahrsiebte betreffend in Beziehung bringen.
Die Veranstalter der Religionslehrertagung laden Sie herzlich ein, im gemeinsamen Austausch, angeregt durch vorbereitete Beiträge und in Arbeitsgruppen, die Tiefe der geistigen Entwicklungsgesetze der drei ersten Jahrsiebte in der menschlichen Entwicklung auszuloten. Das Ernstnehmen dieser Gesetze im pädagogischen Handeln kann die Weltbejahung und das tatkräftige Zugehen auf die eigenen Aufgaben befördern und stärken. Dennoch müssen diese Zusammenhänge nach hundert Jahren Waldorfpädagogik immer wieder neu bewegt werden.
Die notwendige Verbindung von Mensch und Welt in all ihren Dimensionen zu erfassen, kann gerade für unsere Zeit die Bedeutung des Religionsunterrichts neu beleuchten.
Für das Internationale Gremium für religiöse Erziehung
verbleiben mit freundlichen Grüssen
Änne Dulon und Elisabeth von Kügelgen
«Sehnsucht nach Weltbejahung – Die Menschenkunde religiöser Erziehung»
Veranstalter: Internationales Gremium für religiöse Erziehung und Pädagogische Sektion am Goetheanum
Datum: 24. - 26. Mai 2024
Ort: Goetheanum, Rüttiweg 45, 4143 Dornach
Sprache: Deutsch
Preis: 260 CHF (Normalpreis) – inklusive einem Mittagessen am 25. Mai