Das Thema der diesjährigen Tagung der Religionslehrpersonen heisst: «Kultisches Handeln als Zukunftskraft – 100 Jahre Opferfeier».
Die Pfingstzeit ist eigentlich den Religionslehrenden vorbehalten. Doch diesmal wenden sich die Veranstalter, das Internationale Gremium der Lehrer für den freien Religionsunterricht und die Anthroposophischen Gesellschaft, aus gegebenem Anlass an eine erweiterte Öffentlichkeit:
«So beginnt Anthroposophie überall mit Wissenschaft, belebt ihre Vorstellungen künstlerisch und endet in religiöser Vertiefung», so heisst es in die «Anthroposophische Gemeinschaftsbildung» (GA 257, 1974, S. 46). Für diese spirituelle Vertiefung der Arbeit gab Rudolf Steiner Anweisungen, rituelle Formen und kultische Handlungen im Zusammenhang mit der Anthroposophischen Gesellschaft. Von diesen und der Geistesströmung, an die er anknüpft, soll in der Tagung die Rede sein.
3 x 33 1/3 Jahre
Steiner gab der Waldorfschule zwischen 1919 und 1923 vier kultische Handlungen, welche die religiöse Erziehung begleiten können. Die «Opferfeier für Erwachsene» gab er vor 100 Jahren. Sie führt auf den Weg der Selbsterziehung. 100 Jahre weisen auf einen Rhythmus von 3 mal 33 1/3 Jahren. Dieser ist für das Leben und Ausgestalten von Impulsen bedeutsam: Nach je 33 1/3 Jahren ist das, was einmal durch die denkende Erkenntnis ergriffen in die Welt trat, von den Nachfolgern empfindend belebt und tatkräftig weitergetragen wurde, vom Erstarren in der Tradition bedroht. Alles muss von der Erkenntnis erneut ergriffen und mit Enthusiasmus belebt werden.
Hier finden Sie Informationen zum Tagungspreis, Programm und Arbeitsgruppen. Hier kommen Sie direkt zur Anmeldung.
Tagung der Religionslehrenden
Wann: 2. bis 4. Juni 2023
Wo: Goetheanum, Rüttiweg 45, 4143 Dornach
Literatur zur Vorbereitung: Rudolf Steiner: «Die drei Wege der Seele zu Christus» 16. April 1912, GA 143; Elisabeth von Kügelgen: «Kultus als spiritueller Weg. Die Schulhandlungen und ihr spiritueller Hintergrund», Edition Waldorf 2022